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Drei neue Dioscuri-Zentren für Spitzenforschung in Polen ausgewählt
Botschafter von Freytag: Deutsch-Polnische wissenschaftliche Zusammenarbeit ist wegweisend für Europa
NCN Direktor Błocki: Das Programm der Max-Planck-Gesellschaft und des NCN hat prominenten Wissenschaftlern die Rückkehr nach Polen ermöglicht
In Krakau entstehen drei neue Dioscuri-Zentren für Forschung auf Weltniveau. Eine internationale Expertenjury wählte Mikołaj Frączyk (derzeit an der University of Chicago, USA), Przemysław Nogły (derzeit an der ETH Zürich, Schweiz) und Mateusz Sikora (derzeit am MPI für Biophysik, Deutschland) aus. Sie werden an der Krakauer Jagiellonen-Universität Zentren im Bereich der Mathematik (Random Walks in Geometry and Topology), der Strukturbiologie (Structural Dynamics of Receptors) und der computergestützten Biophysik (Modeling of Post-translational Modifications) aufbauen.
Das polnische Ministerium für Wissenschaft und Bildung und das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzieren die Zentren zu gleichen Teilen mit jeweils 300 000 Euro jährlich. Der deutsche Botschafter in Warschau, Dr. Arndt Freytag von Loringhoven bezeichnete die deutsch-polnische Kooperation als wegweisend für Europa: „Gemeinsam fördern wir unsere klügsten Köpfe, damit sie auf die drängenden Fragen der Menschen in Europa neue Antworten finden.“ Das in Polen erfolgreiche Programm startet jetzt auch in Tschechien. „Damit ergeben sich in der Zukunft neue Möglichkeiten für trilaterale Kooperationen“, sagte von Freytag von Loringhoven.
Der Direktor des nationalen Wissenschaftszentrums in Polen NCN, Prof. Zbigniew Błocki zog fünf Jahre nach Start des gemeinsam mit der deutschen Max-Planck-Gesellschaft initiierten Programms eine positive Bilanz. In den vier internationalen Ausschreibungen zur Leitung der jetzt acht Zentren haben sich bis bisher ausschließlich polnische Spitzenforscher:innen durchgesetzt. Sie kamen dafür von prestigeträchtigen Forschungspositionen aus dem Ausland zurück. „Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine der renommiertesten wissenschaftlichen Einrichtungen der Welt, und die Zusammenarbeit mit ihr ist eine große Chance für unsere Wissenschaftler und eine Möglichkeit für die Einheiten, in denen die Zentren angesiedelt sind, ihr internationales Profil zu schärfen“, so Błocki.
Für den Erfolg ist die langfristige Perspektive entscheidend. Dioscuri-Zentren können sich auf eine bis zu zehnjährige Förderung verlassen. Dies sei wichtig für eine erfolgreiche Arbeit, sagte die Leiterin des Dioscuri-Zentrums für Chromatinbiologie und Epigenomik, Dr. Aleksandra Pękowska. „In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnten wir bereits ein 12-köpfiges Team aus qualifizierten Nachwuchswissenschaftler:innen zusammenstellen, 1,5 Millionen weitere Drittmittel einwerben und eine Vielzahl gewinnbringender Kooperationen in Polen und im Ausland anstoßen. Damit sind wir bestens aufgestellt für die anspruchsvolle und bahnbrechende Erforschung von Astrozyten, welche wir mit unserem Dioscuri-Zentrum nach Polen bringen.
Bei den themenoffenen Ausschreibungen wurden seit 2017 insgesamt 114 Projektvorschläge aus aller Welt eingereicht. Sie kamen zu gleichen Teilen aus dem Bereich der Lebens-, Natur- sowie der Geistes- und Sozialwissenschaften, wobei sich unter letzteren bislang kein Konzept durchsetzen konnte. Die fünf ersten Zentren fanden ihre polnische Gasteinrichtung in verschiedenen Warschauer Instituten der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN). Die drei neuen Zentren werden bei der Jagiellonen-Universität in Krakau angesiedelt sein.