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Danziger Abkommen vom 31. August 1980

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1980 steckte Polen in einer Wirtschaftskrise. Die Lebensbedingungen vieler Polen wurden immer schlechter. Nach einer drastischen Preissteigerung für Lebensmittel gingen die Arbeiter auf die Straße. Am 15. August 1980 besetzen Arbeiter aus Danzig ihre Werft. Anführer war der Elektriker Lech Wałęsa.

Nach einem 18-tätigen Streik unterzeichneten Vize-Premier Mieczyslaw Jagielski und Lech Wałęsa am 31. August 1980 das „Danziger Abkommen“. Dadurch wurde erstmals in einem sozialistischen Land eine unabhängige Gewerkschaft zugelassen. In den folgenden Jahren traten fast 10 Millionen Polen der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność bei, mehr als die Hälfte der polnischen Arbeitnehmer. Das Abkommen gilt in der Retrospektive als Anfang vom Ende des Kommunismus.

Trotz des „Danziger Abkommens“ sah Moskau die reformatorischen Prozesse in Polen als Bedrohung und ging resolut gegen die Solidarność vor. Am 13. Dezember 1981 verhängte die kommunistische Regierung das Kriegsrecht, die Solidarność wurden verboten, ihre Anführer zeitweilig inhaftiert. Die Folgen waren Demonstrationen und Auseinandersetzung.

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